Tellur

Geschichte

Entdeckt wurde es 1782 von dem österreichischen Chemiker und Mineralogen Franz Joseph Müller  von Reichenstein, der es jedoch zunächst für „geschwefelten Wismut“ hielt. Erst 1797 konnte der Berliner Chemiker Martin Heinrich Klaproth die Entdeckung verifizieren. Klaproth war eine Koryphäe, ein Mann, der auch Uran, Zirkonium und Cer entdeckte und für den von Müller von Reichenstein entdeckten Rohstoff den Namen Tellur vergab. Der Name Tellur wird abgeleitet vom lateinischen  Namen  für  „Erde“.

Eigenschaften

Die elektrische Leitfähigkeit lässt sich wie bei allen Halbleitern durch Temperatur-erhöhung oder Belichtung steigern. Dies führt bei Tellur jedoch nur zu einem geringen Anstieg. Die elektrische Leitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit verhält sich bei Tellur richtungsabhängig, das heisst anisotrop. Kristallines Tellur ist ein weiches (Mohshärte 2,25) und sprödes Material, das sich leicht zu Pulver verarbeiten lässt. Durch Drucker-höhung wandelt sich Tellur in weitere kristalline Modifikationen um. Oberhalb von 450 °C geht Tellur in eine rote Schmelze über.

Einsatzbereiche

Tellur ist ein Multitalent. Als Zusatz macht es Metalllegierungen unanfälliger gegen Korrosion. Als Cadmiumtellurid wird es in der Photovoltaik (Dünnschicht – Solarzellen) verwendet. Tellur findet sich auch in Ummantelungen für Hochseekabel, in optischen Speicherplatten und in Spezial Gläsern für Lichtwellenleiter. Tellur wird außerdem  bei  der  Vulkanisierung  von Gummi eingesetzt.

Perspektive

Tellur ist ein technisch weniger bedeutendes Element, da es teuer in der Herstellung ist und in der Verwendung häufig durch andere Elemente beziehungsweise Verbindungen ersetzt werden kann. Elementares Tellur wird in der Metallindustrie unter anderem als Zusatz  für Stahl, Gusseisen, Kupfer – und Bleilegierungen sowie in rostfreien Edelstählen verwendet.